Am 27.02.2019 befasste sich der Hauptausschuss der Gemeinde Flintbek unter dem TOP Schulsanierung/Schulneubau mit der Schule am Eiderwald. Gegenüber der Schule (Kinder, Schulleitung, LehrerInnen, den Flintbeker Eltern) und der Gemeinde Flintbek sollten wir uns als Politiker verpflichtet fühlen, eine gute Lösung für die Probleme an unsere Gemeinschaftsschule zu finden. Welche Bedingungen erfüllt sein müssen, um den qualitativen Anforderungen an eine Gemeinschaftsschule gerecht zu werden und um unseren Kindern gute Bildungschancen bieten zu können, ist der Politik nicht nur mit Nachdruck vom Schulleiter, Herrn Friemann, vorgetragen worden, sondern wurde uns auch von Sachverständigen bestätigt.
Bereits 2016 hat das Architekturbüro Mumm in einem Gutachten zur Umsetzung des pädagogischem Raumkonzeptes erläutert, dass es einen erheblichen Sanierungsstau in allen Gebäuden gibt und einen Neubau empfohlen.
Eine detaillierte Bestandsanalyse des Gebäudezustandes durch das Kommunalberatungsbüro DKC und ein Abgleich mit den räumlichen Anforderungen an eine Gemeinschaftsschule kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass der Neubau einer Schule die wirtschaftlichste Variante ist. DKC veranschlagte dafür einen Investitionsaufwand von ca. 33 Mio Euro, ein Betrag, der die finanziellen Möglichkeiten Flintbeks übersteigt.
Statt die Schulbau-Erfahrungen der Gemeinden Büdelsdorf und Heikendorf auszuwerten und nach finanzierbaren Lösungswegen zu suchen, legt die Verwaltung nun einen völlig inakzeptablen, unausgegorenen Beschlussvorschlag vor. Das Hauptgebäude der Schule am Eiderwald soll für seinerzeit geschätzte Kosten in Höhe von 5,3 Mio Euro (Stand 2016) saniert und Architekt Mumm mit der Planung beauftragt werden. In dieser Summe sind 3 Mio. Euro Fördermittel enthalten.
Welche Maßnahmen eine solche Sanierung beinhaltet, konnte Bürgermeister Plambeck nicht erläutern.
Abgesehen davon, dass durch eine Sanierung des Hauptgebäudes immer noch erhebliche bauliche und energetische Mängel verbleiben werden, würden mit dieser Maßnahme keinerlei dringlichst benötigte zusätzliche Räume geschaffen. Darüber hinaus werden Beeinträchtigungen des Unterrichts z.B. durch Baulärm während der Bauzeit in keiner Weise berücksichtigt.
Wenn wir eine Sanierung mit mehreren Millionen finanzieren, machen wir erneut den Fehler, Geld in eine Schule zu stecken, die sich sowohl räumlich als auch energetisch auf einem nicht mehr akzeptablen Stand befindet.
Heikendorf hat 2017 eine Gemeinschaftsschule für ca. 800 SchülerInnen ohne Sporthalle für ca. 14 Mio durch die Firma Goldbeck bauen lassen. Es besteht demnach durchaus die Möglichkeit, einen Neubau zu weitaus geringeren Kosten herzustellen. Wir sollten unbedingt deren Erfahrung bei dem Vorhaben nutzen und mit Vertretern der Gemeinde Heikendorf Gespräche führen.
Es gibt vielleicht noch eine weitere Option, die Finanzierung eines Schulneubaus mit den Möglichkeiten Flintbeks zu vereinbaren.
Kiel sucht seit längerer Zeit vergeblich Flächen für einen Schulneubau im Süden und ist an Gesprächen über eine Kooperation interessiert. Daher sollte Flintbek mit Vertretern der Stadt über die Möglichkeit einer interkommunalen Gemeinschaftsschule auf Flintbeker Gebiet sprechen.
Wir GRÜNEN haben daher folgenden Antrag gestellt:
- Die Verwaltung wird beauftragt, Gespräche mit der Stadt Kiel unter Einbeziehung von Vertretern der Flintbeker Fraktionen zu führen.
- Die Verwaltung wird beauftragt, Gespräche mit Heikendorf unter Einbeziehung von Vertretern der Flintbeker Fraktionen zu führen.
- Die AG Schulsanierung/Schulneubau muss dringend tagen.
Die SPD hat diesen Antrag um den Zusatz, eine EinwohnerInnenversammlung zum Thema Schule durchzuführen, ergänzt.
Nach einer Sitzungsunterbrechung, beantragt durch die CDU, wurde unser Antrag einstimmig beschlossen.
Achim Lorenzen
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